Grauer Grobputz mit weißen Faschen statt Gitterziegel - Die Sanierung des Reihenhauses am Ostpreußenweg ist ein Gemeinschaftsprojekt: Im Vorzeigeobjekt des Sanierungsmanagements sind inzwischen die Besitzer eingezogen. Sie ziehen ein positives Resumee
Wie aus einem Reihenhaus der 70er Jahre ein modernes Eigenheim werdenkann, das zeigt die ehemalige „Musterbaustelle“ am Ostpreußenweg. Nach rund einem Jahr Umbau ziehen die Eigentümer eine positive Bilanz. „Das würde ich immer noch mal machen“, bekräftigt Stephanie Anstett, die sich mit ihrem Mann Marco und Töchterchen Nina (17 Monate) in ihrem runderneuerten Altbau gut eingelebt hat. Das Ehepaar hatte aus beruflichen Gründen in den vergangenen Jahren in Kanada gelebt. Als fürs Frühjahr 2016 der Rückzug nach Deutschland anstand, musste entschieden werden: Wohin? Erste Wahl war das 40 Jahre alte Elternhaus von Marco Anstett, eins von rund 1.800 typischen Häusern in der Sennestadt, gebaut 1970. „Wir haben uns erst gefragt, wollen wir uns das antun?“, erinnert sich Stephanie Anstett. Doch aus dem familieneigenen Altbau ein Heim zu machen, in dem die junge Familie gut leben und die Enkeltochter gut groß werden kann – „das fand ich reizvoll“.
Dafür gesprochen habe auch, dass die Grundstruktur in Ordnung und Schimmel kein Thema gewesen sei. Zudem stieß Marco Anstett übers Internet auf das Sennestädter Sanierungsmanagement – und das war der Anfang des Projekts „Musterbaustelle“. Schritt für Schritt ging’s an die Modernisierung: Wände wurden umgesetzt, Fenster er setzt, Kellerdecke, Dach, Außenfassade gedämmt, Elektrik und Heizanlage erneuert. Zweiter Schwerpunkt – neben der energetischen Sanierung – war die Barrierefreiheit.
Dafür wurden etwa die Türen verbreitert und die verwinkelte Raumstruktur verändert. Als die Familie im Frühjahr 2016 zurückkam, war noch längst nicht alles fertig. „Die neuen Fenster waren schon eingebaut, Heizung, Wasser und Elektrik waren fertig – sonst wäre ich mit Kind nicht eingezogen“, meint Stephanie Anstett. Manches ging nur holprig voran, weil die Auftragsbücher der Handwerker voll und diese daher nicht immer so rasch verpflichtet werden konnten wie gewünscht. Zudem mussten Familienleben und Umbauarbeiten in Einklang gebracht werden.
Doch nach und nach wurde die Aufgabenliste kleiner: Die Haustür wurde ausgetauscht, die Küche traf ein, die vier Jahrzehnte alten Parkettböden wurden aufgearbeitet, das Balkongeländer kam auch irgendwann. Im Januar waren die Räume im Dachgeschoss dran. Rund 500 Kilogramm Ausgleichsmasse sei eingegossen worden, um die Originalböden zu glätten, erzählt der Familienvater: „Hier war alles krumm und schief.“ Nun bleiben nur noch der Garten und der barrierefreie Eingangsbereich. Insgesamt habe die Modernisierung zwar länger gedauert als geplant, meint Marco Anstett. „Aber von der Abwicklung her ist es gut gelaufen.“ Das sehen auch Sanierungsmanager Thorsten Försterling und seine Mitstreiter von Bauamt, Umweltamt,
Wohnraumförderung, Stadtwerken, Sennestadt GmbH sowie Bauleiterin Kerstin Uppenbrink so. „Für Sennestadt können wir sagen, dass unser Projekt gut funktioniert“, unterstreicht Försterling. „Alles läuft Hand in Hand, und wir haben immer einen Ansprechpartner, eine konkree Person, die direkte Antworten liefert.“ Im Frühjahr 2016 hatte es drei öffentliche Baustellensprechstunden geben, die gutbesucht waren, berichtet Norbert Metzger (Wohnraumförderung). Nur mit der Umsetzung hapere es noch: „Wir wünschen uns für Sennestadt mehr solcher Projekte, um zu zeigen, was möglich ist mit älteren Gebäuden. Das können sich viele nicht vorstellen.